Hochzeitsbräuche weltweit – Frankreich

Der Eiffelturm, die Seine und die malerische Kulisse der Provence – nicht umsonst gilt Frankreich als das europäische Zentrum der Liebe. So verwundert es nicht, dass die Eheschließung hier besonders groß zelebriert wird. Begleitet von altertümlichen Bräuchen und Ritualen, wird das Jawort zu einem Moment für die Ewigkeit. Doch welche Hochzeitsbräuche verleihen dem Fest seinen typisch französischen Charakter?

Die Trauung

  • Zu ihrer Linken
    Den gesamten Hochzeitstag über befindet sich der Bräutigam zu der Linken der Braut. Er steht links, sitzt links und geht links von ihr. Zurückzuführen ist dieser Brauch auf das Rittertum. Damals hatte ein rechtshändiger Ritter sein Schwert stets links zu tragen, um es bei Gefahr ungehindert ziehen zu können. So sollte er seine Zukünftige am Traualtar vor ungebetenen Gäste beschützen, die sie ihm am Tage seiner Hochzeit entreißen wollten.
  • Perlenverbot
    Am Tage ihrer Hochzeit sollte sich die französische Braut nie mit Perlen schmücken. Perlen stehen für Tränen und könnten somit das gemeinsame Eheglück gefährden.
  • Fußmarsch zur Kirche
    Nicht selten begibt sich das Brautpaar bei einer französischen Hochzeit zu Fuß zur Kirche. Dabei handelt es sich aber keinesfalls um einen gewöhnlichen Spaziergang. Im Gegenteil: Die angehenden Eheleute müssen erst eine Reihe von kleinen Hindernissen überwinden, bevor sie sich schließlich das Jawort geben dürfen. So legen ihnen Familie, Freunde und Nachbaren Dornenzweige und Schleier in den Weg, die sie mit vereinten Kräften beseitigen müssen. Der Hindernislauf ist also als eine Vertrauensprobe zu verstehen.
  • Geld im Schuh
    Bei der Trauung tragen beide Eheleute ein Geldstück im Schuh. Dieses verspricht ihnen ein langes, unbeschwertes Eheleben ohne Geldsorgen
Croquembouche

Die Hochzeitsfeier

  • Späte Abnahme des Schleiers
    Im Gegensatz zu anderen europäischen Hochzeitszeremonien nimmt die Braut ihren Schleier nicht vor dem Altar ab. Ihr Gesicht bleibt das ganze Fest über verschleiert. Erst gegen Mitternacht legen Brautfreunde ihren Schleier ab. Die späte Abnahme symbolisiert, dass sie erst jetzt als verheiratete Frau gilt.
  • Das Strumpfband
    Einer der beliebtesten französischen Bräuche ist die Versteigerung des Strumpfbandes. Gegen Ende der Feier stellt sich die Braut in die Mitte der Tanzfläche, bewegt sich zur Musik und lüftet dabei Stück für Stück ihr Kleid. Die Männer bieten für jeden Zentimeter nach oben, die Frauen für jeden Zentimeter nach unten. Das Spiel wird so lange fortgeführt, bis das Strumpfband schließlich zum Vorschein kommt und an den Höchstbieter abgeben wird.
  • Hochzeitsmandeln als Gastgeschenk
    Auf französischen Hochzeiten werden die Gäste mit süßen Leckereien verwöhnt. So darf sich jeder Gast über ein kleines Säckchen mit fünf Mandeln als Zeichen der Dankbarkeit der Frischvermählten freuen. Diese stehen für Glück, Wohlstand, Fruchtbarkeit sowie ein langes und erfülltes Leben.
  • Die Hochzeitstorte
    „Croquembouche“ – so nennt sich die typisch französische Hochzeitstorte. Wörtlich übersetzt bedeutet dies „kracht im Mund“ und der Geschmack macht seinem Namen alle Ehre. So ist „Croquembouche“ eine Pyramide aus Windbeuteln, die mit eine zuckersüßen Karamellguss überzogen sind.

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