Hochzeitsbräuche weltweit – Schweden

Es ist seine unberührte Natur, sein einfacher Lebensstil und sein bescheidenes Volk, das Schweden seinen Zauber verleiht. Gerade Familienfeste werden hier mit einer unverwechselbaren Leidenschaft und Hingabe gefeiert. Doch ein Anlass übertrifft sie alle – die Hochzeit. Typisch schwedische Bräuche und Traditionen machen den schönsten Tag im Leben gleich noch ein wenig schöner. Wir verraten euch, wie die Schweden eine traditionelle Hochzeit zelebrieren.

Das Hochzeitsgewand

• Blumen
  Wie in allen skandinavischen Ländern ist das Hochzeitsgewand erst mit einem typisch nordischen Blumenkranz komplett. Doch nicht nur der Kopf wird bei schwedischen Hochzeiten mit Blumen geschmückt. Auch das Handgelenk oder der Knöchel werden häufig mit kleinen Blumenelementen versehen. Diese stehen für die Unschuld und Reinheit der Braut.
• Reinigende Kräuter
  Damit dem Brautpaar ein langes und glückliches Eheleben bevorsteht, werden ihm auf dem Weg zum Altar kleine Säckchen mit duftenden Kräutern wie zum Beispiel Rosmarin mitgegeben, die sowohl in das Kleid als auch in den Anzug eingenäht werden. Die Kräuter sollen die frischgebackenen Eheleute von alten Sünden und Untaten befreien, sodass sie sich vollkommen unbeschwert in ein neues gemeinsames Leben begeben können.
• Münzen
  Was den Frischvermählten ebenfalls Glück und Zufriedenheit in der Ehe bescheren soll, sind Münzen im Brautschuh. So wird der Braut vor der Zeremonie eine Goldmünze des Vaters in den rechten Schuh und eine Silbermünze der Mutter in den linken Schuh gelegt.

Die Zeremonie

• Ein unangenehmer Duft
  Während der Hochzeitszeremonie halten sowohl die Brautjungfern als auch die Braut selbst kleine Blumensträuße. Diese sollen jedoch keinen lieblichen Duft in der Kirche verbreiten. Ganz im Gegenteil: Die Büschel sind aus Gräsern gefertigt, die gewollt für einen äußerst aufdringlichen und unangenehmen Geruch sorgen. Der Gestank soll die angehenden Eheleute vor bösen Trollen beschützen, die ihnen ihr gemeinsames Glück entreißen wollen.
• Der Tanz um die Braut
  Vor der Kirche tanzen die männlichen Hochzeitsgäste mit so viel Schwung und Energie um die Braut herum, bis ihr Blumenkranz zu Boden fällt oder zu Bruch geht. Dem Sieger wird ein langes und erfülltes Leben in Aussicht gestellt.

Die Feier

• Das Kussspiel
  Ist der Bräutigam ein besonders attraktiver Mann, so haben alle weiblichen Gäste das Recht, ihn zu küssen, wenn die Braut den Raum verlässt. Sobald sie aber zurückkommt, gehört er wieder ganz ihr.
• Das Hochzeitsessen
  „Smorgasbord“ – so nennt sich das typisch schwedische Hochzeitsbuffet, das die Gäste mit verschiedenen Heringsorten, Preiselbeermarmelade und hausgemachten Fleischbällchen, den legendären schwedischen „köttbullar“, verwöhnt.
• Die musikalische Unterhaltung
  Da sich das schwedische Volk als besonders gesellig und trinkfest erweist, sind flotte Trinksprüche fester Bestandteil der musikalischen Umrahmung. So wird im Vorfeld sogar ein eigener Trinkspruchzeremonien-Meister auserkoren, dessen einzige Aufgabe darin besteht, Trinksprüche zu kreieren und zusammenzutragen. Diese werden dann während des Dinners und bei der anschließenden Feier nach Lust und Laune auf das Paar ausgesprochen.