Hochzeitsbräuche in Norwegen – Heiraten im Land der Trolle

Hochzeitszeremonie und Feier finden in den meisten Ländern der Welt nach einem festen Schema statt, das sich an uralten Traditionen orientiert. Auch in Norwegen haben sich bestimmte Bräuche etabliert, an denen moderne Paare gerne festhalten. Im Land der Sagen und Trolle gibt es zahlreiche Hochzeitsbräuche mit mystischem Charakter. Auch in Norwegen braucht die Hochzeit viel Vorbereitung. Häufig wird die Hochzeitsfeier auf einen Freitag gelegt, denn „Friggas Tag“ ist der Tag der Göttin der Ehe. Dieser Brauch ist Tausende Jahre alt. Im Land der Sauna darf natürlich auch der Saunagang nicht fehlen. Am Tag vor der Hochzeit lassen es sich Braut, Brautjungfern und Brautmutter in der Sauna noch einmal richtig gut gehen.

Die norwegische Hochzeit – jeder Bräutchen sein Krönchen

Das Highlight jeder norwegischen Hochzeit ist die Brautausstattung. Hier liegt das besondere Augenmerk nicht auf dem Brautkleid, sondern auf dem Kopfschmuck. Die Braut trägt keinen Schleier, sondern eine Krone oder ein aufwändig verziertes Diadem. Viele Anhänger aus Metall sind daran befestigt. Ihr Klimpern soll die bösen Geister vertreiben. Gerade beim Tanzen macht ein solches Diadem jede Menge Geräusche, was von allen anwesenden Gästen freudig registriert wird.
Bei einer norwegischen Trauung sitzen Gäste nicht hinter dem Brautpaar, sondern auf einer Bühne. Die nächsten Verwandten, als Eltern und Geschwister, haben die besten Plätze, denn sie sitzen ganz dicht beim Paar und können den Ringtausch hautnah mitverfolgen. Zu Beginn der Trauungszeremonie sitzen Braut und Bräutigam noch voneinander getrennt, kommen sich aber während der Trauung immer näher. Die Gesamte Trauung läuft nach einem festen Ritual ab, auf dessen Einhaltung auch heute genausten geachtet wird.

Brudlaupskling – der Festschmaus für Brautleute und Gäste

Statt der bei uns üblichen Hochzeitstorte gibt es in Norwegen das Hochzeitsbrot. In früheren Jahrhunderten wurde das „Brudlaupskling“ liebevoll verziert und galt als außerordentlich hochwertiges Geschenk. Der Belag setzt sich aus verschiedenen Käsen, Marmelade und Sirup zusammen. Man klappt es zusammen, zerschneidet es in mundgerechte Stücke und die Hochzeitsgesellschaft isst es im Beisein des Brautpaares. Geschenke werden nicht dem Brautpaar überreicht, sondern von fleißigen Helfern eingesammelt. Diese stellen sie später an geeigneter Stelle wieder auf. Brautgeschenke sollten immer mit dem Vermerk „vom Brautpaar zu öffnen“ versehen werden. Andernfalls kann es passieren, dass sie gar nicht angenommen werden.

Suppe als Zeichen, dass das fest zu Ende geht

Erbsensuppe gehört zur norwegischen Hochzeit wie bei uns die Butter zum Brot, denn Erbsen symbolisieren Fruchtbarkeit und Reichtum. Traditionell wird die heiße Speise um 3:00 Uhr morgens serviert, hat also ein wenig Ähnlichkeit mit der deutschen Mitternachtssuppe. Auch die wird zu vorgerückter Stunde gereicht. Anders als bei uns hat die Erbsensuppe aber Symbolkraft, denn sie läutet das Ende der Hochzeitsfeierlichkeiten ein. Danach sollten die Gäste langsam den Heimweg antreten.

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