Hochzeitsbräuche weltweit – Irland

In englischsprachigen Ländern ist es sprichwörtlich: „The luck of the Irish“: Das Glück der Iren. Es gibt zahlreiche, auf alte Bräuche und Sitten zurückgehende Rituale und Symbole, die zu einer echten, irischen Hochzeit gehören und das Glück des jungen Paares gewährleisten sollen.

Die Verlobung

In Irland wird dieser eine viel größere Bedeutung zugemessen als in Deutschland. Die Verlobungszeit dauert für unsere Verhältnisse recht lange, oft bis zu mehreren Jahren. Der Hauptgrund hierfür ist meistens die Schwierigkeit, passende Räumlichkeiten für die Hochzeitsfeier zu finden. Diese sind häufig auf Jahre hinaus ausgebucht. Die Verlobung selbst wird in eher lockerer Atmosphäre ohne viel Aufwand gefeiert. Dennoch wird erwartet, dass der Bräutigam für den Verlobungsring bis zu einigen Tausend Euro ausgibt.

Symbole

Das Hufeisen gilt in weiten Teilen der Welt als Glücksbringer. In Irland ist es üblich, dass die Braut bei der Trauung eines bei sich trägt. Selbstverständlich genügt ein symbolisches Hufeisen, das heutzutage meistens aus einem entsprechend geformten Schmuckstück besteht. Entscheidend ist nur, dass es mit der Öffnung nach oben getragen wird, damit das Glück hinein fallen kann. Das gilt übrigens auch, wenn man es über der Tür befestigen will.

Zusätzlich führt die Braut ein „Magic Hanky“ mit sich. Dieses magische Taschentuch soll ebenfalls für Glück sorgen. Oft tragen die Paare prunkvolle Ringe, die teilweise von Generation zu Generation weitervererbt werden, die sogenannten „Claddagh Rings“. Diese symbolisieren Liebe, Freundschaft und Treue.

Hufeisen und Claddagh Ring
Hufeisen und Claddagh Ring

Der Ablauf

In Irland erfüllt der Pfarrer automatisch auch die Funktion des Standesbeamten. Der kirchlichen Trauung geht also kein unromantischer Behördengang wie in Deutschland voraus.

Wie in allen Lebensbereichen der Iren, spielt auch bei der Hochzeitsfeier die Musik eine herausragende Rolle. Allerdings wird für diesen feierlichen Anlass für gewöhnlich auf Fiddle und Trommel verzichtet. Stattdessen werden die leisen, harmonischen Klänge einer irischen Harfe bevorzugt. Diese sorgen für eine würdevolle und romantische Atmosphäre. Unmittelbar nach der Trauung erklingen allerdings bevorzugt ein oder mehrere Dudelsäcke, welche das Brautpaar vor der Kirche mit ihrem imposanten Klang empfangen. Später wird dann die typische, fröhliche Tanzmusik gespielt.

Bevor der Abend zu ausgelassen wird, ist es üblich, dass Reden gehalten werden und auf launige Art und Weise dem Brautpaar Glück gewünscht wird. Die erste Rede ist dabei stets dem Brautvater vorbehalten.

Nicht nur „Halloween“ hat seinen Ursprung in Irland, sondern auch der „Honeymoon“: Früher war es Brauch für das Brautpaar, einen Monat lang Met zu trinken. Davon versprach man sich für den Mann eine Stärkung der Manneskraft, für die Frau sollte er für reiche Fruchtbarkeit sorgen. Um diesen alten Brauch aufleben zu lassen, wird beim Hochzeitsempfang gerne etwas von dem süßen Honigwein zusammen aus einem Kelch getrunken.

Nach der Feier

Es gibt alte Rituale, die über den Feiertag hinausgehen. Ist in Deutschland nach einem schönen, aber anstrengenden Tag die Hochzeit irgendwann des Nachts zu Ende, geht es in Irland am folgenden Morgen weiter. Die Gäste erscheinen im Haus der Braut und veranstalten ein großes Brunch, und es wird noch ein wenig weiter gefeiert. Danach kann das Brautpaar endlich in die Flitterwochen, den Honeymoon fahren.

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