Hochzeitsbräuche weltweit – Prunkvolle Feiern in Russland

Eine Hochzeit in Russland ist kein billiges Vergnügen. Das hat nicht erst die Hochzeit eines Milliardärs bewiesen, dem die Feierlichkeiten 2016 900 Millionen Euro kosteten. In dem riesigen Land ist es Sitte, mit sehr vielen Gästen zu feiern, Prunk und Protz gehören dazu. Viele Tradition prägen seit Jahrhunderten die Hochzeitsbräuche in Russland.

Das Freikaufen der Braut

Am Tag der kirchlichen Trauung ist es Tradition in Russland, das der Bräutigam seine Angebetete freikaufen muss. Während sie sich im Elternhaus im Beisein ihrer Trauzeugen ankleidet, muss sich der Bräutigam seinen Weg zu ihr freikaufen. An der Eingangstür wird er von Angehörigen erwartet, die ihm mit lustigen Aufgaben betreuen. Hat er alle Aufgaben erfüllt, wird er zu den Brauteltern vorgelassen. Mit ihnen muss er um die Tochter verhandeln und sie freikaufen. Je wohlhabender der Bräutigam ist, umso größer fällt sein Angebot aus. Das Geld erhält das Brautpaar zur Ehe selbstverständlich zurück. Nachdem er seine Braut freigekauft hat, fahren sie mit der Familie zum Standesamt. Dort wird die Ehe offiziell beurkundet. Anschließend geht es zur Kirche. Die Eheschließung vor Gott genießt in dem streng religiösen Land eine hohe Bedeutung.

Fahrt durch die Stadt

Ähnlich wie in Deutschland erwartet der Bräutigam seine Braut am Altar. Sie wird von ihrem Vater zum Altar begleitet, während alle Gäste aufstehen und sie bewundern. Der Ehering wird meist am rechten Ringfinger getragen. Die Zeremonie in der Kirche dauert rund 60 Minuten.
Es ist Tradition, das das frisch vermählte Brautpaar anschließend in pompös geschmückten Fahrzeugen durch die Stadt gefahren wird. An den schönsten Plätzen der Stadt werden Erinnerungsfotos gemacht. Elegante Fotos des Brautpaars sind ein fester Bestandteil einer russischen Hochzeit. Von den schönsten Plätzen der Stadt geht es direkt zur Hochzeitsfeier, die meist in einem gemieteten Saal stattfindet.

Closeup photo of bride and groom nibbling traditional loaf.

Traditionen der Hochzeitsfeier

Große Hochzeiten mit vielen Gästen aus allen Ecken Russlands sind in dem Land die Regel. In einem großen Saal wird das glückliche Brautpaar von allen Gästen persönlich begrüßt und beglückwünscht. Ein Tamada genannter Moderator führt durch die Feierlichkeiten und organisiert den Ablauf.
Die Eltern des Brautpaars reichen zum Ende der Begrüßung ein Salzbrot, von denen beide abbeißen müssen. Wer das größere Stück abbeißt, der wird der Tradition nach das Sagen in der Ehe haben. Im Anschluss an die Begrüßung beginnen die Feierlichkeiten, die von einer Musikgruppe begleitet werden.
Ein exklusiver Brauch bei einer russischen Hochzeit ist das Klauen der Schuhe der Braut. Gelingt es einem der Gäste, der Braut einen Schuh zu entwenden, treten die „Zigeuner“ auf. Das sind vom Tamada ausgewählte Gäste, die sich zuvor verkleidet haben. Sie tanzen durch den Raum und wollen die Schuhe an alle Gäste verkaufen. Dabei legt jeder Gast etwas Geld hinein, die abschließend der Braut übergeben werden. Als Gegenleistung erhält jeder Gast ein Glas Wodka.

Das Ende der Hochzeitsfeier

Um Mitternacht verlässt das Brautpaar die Feier und begibt sich zur Hochzeitsnacht. Die Mütter des Brautpaares nehmen der Braut ihren Schleier ab und symbolisieren damit, dass sie nun eine Ehefrau ist. Unter dem Beifall der Gäste verlassen sie dann die Feierlichkeiten. Die verbliebenen Gäste feiern indes bis in die frühen Morgenstunden weiter.

Weitere Bräuche findet ihr auf dieser Seite.

Ein Kommentar

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    Bablofil 24.02.2017

    Thanks, great article.

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